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Interkulturelle Woche 2012
In der Stadt Augsburg wird derzeit einiges bewegt, um aufmerksam zu machen auf besondere Menschen mit besonderen Schicksalen. Mit dieser Aktion ist Augsburg aber glücklicherweise nicht allein, sondern diese Aktion ist bundesweit und wird von über 450 Städten, Landkreisen und Gemeinden gemeinsam veranstaltet. Da lohnt sich die Umschau, was in der heimatlichen Region vor sich geht. 
Exemplarisch für die vielfältigen Aktionen der Stadt Augsburg wollen wir hier einige Aktivitäten des Vereins Tür an Tür vorstellen und dabei einer sehr beeindruckenden Foto-Ausstellung, die von REFUGIUM - München mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) erarbeitet wurde, Raum geben.

Augsburg und eine Zahl ihrer Vereine, Organisationen, Initiativen etc. haben ein buntes, unterhaltsames, offenes Programmangebot zusammen gestellt, welches sicherlich viele Menschen aus Stadt und Land ansprechen wird. Die Interkulturellen Wochen 2012 schaffen Räume für Begegnungen mit anderen Kulturen, Menschen aber auch den Problemen, die hier in Deutschland entstehen; oft einfach nur dadurch, dass eben auch "wir" oft einfach nur "so sind, wie wir sind". Eine umfangreiche Broschüre stellt viele der kommenden Veranstaltungen vor.

Der Augsburger Verein "Tür an Tür - miteinander leben und wohnen e.V." bemüht sich schon seit 1992 darum, in einer für Flüchtlinge oft schwierigen Situation hier in Deutschland positive Impulse zu setzen. So bietet der Verein während der Interkulturellen Wochen Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Flüchtlings- und Migrationsarbeit. Das Angebotsspektrum umfasst neben eher "trockenen" Themen wie "Neues aus der Europäischen Flüchtlingspolitik" auch Rollenspiele, um die tägliche Situation der Migranten am eigenen Leib zu erfahren: "Welcome to the Jungle! Bürokratie-Schnitzeljagd aus Sicht von MigrantInnen" oder Aufklärung über die Unterstützung durch ehrenamtliche Tätigkeiten; "Meet the Volunteer! Engagement in der Asyl- und Flüchtlingsarbeit". Auch wird die Situation der Frauen in anderen Ländern / Kulturen mit verschiedenen Veranstaltung reflektiert.

Ein ganz besonderes Highlight ist die Ausstellung STATUS - Zur Situation jugendlicher Flüchtlinge in Deutschland, die in den Räumen von "Tür an Tür" in der Schießgrabenstraße 14 in Augsburg in Kooperation mit REFUGIO München bis zum 5. Oktober 2012 immer montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 - 17 Uhr geöffnet ist.

Seit April 2010 führen die Pädagogin Verena Schmidt und der Fotograf Max Kratzer im Rahmen der REFUGIO Kunstwerkstatt einen Fotografie-Workshop für junge Flüchtlinge durch, aus dem diese Ausstellung entstanden ist. Die Fotografien der Flüchtlinge erzählen nicht nur von ihren täglichen Erfahrungen, sondern zeigen auch einen eindrucksvollen Einblick in die Träume, Ängste und Hoffnungen der Jugendlichen.

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) - Mit diesem Begriff werden alle Flüchtlinge bezeichnet, die sich ohne Eltern oder Sorgeberechtigte auf der Flucht befinden und noch nicht 18 Jahre sind. Nach Schätzungen befinden sich derzeit zwischen 8.000 und 10.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland, davon ca. 900 in München und ca. 1.500 in Bayern. Die Jugendlichen sind aus ihren Heimatländern geflohen, weil dort Diktaturen, Bürgerkrieg und Terror herrschen oder sie aus politischen, ethnischen, religiösen oder geschlechterspezifischen Gründen verfolgt wurden. Sie sind Opfer von Krieg und Verfolgung und suchen jetzt ein Leben in Sicherheit.

Ihr neues Leben spielt sich in der Erstaufnahmeeinrichtung ab, die sich durch schlechte Ausstattung und Enge auszeichnet. Für Kinder und Jugendliche gibt es keinen Rückzugsraum, keinen Platz zum Spielen, keinen Raum zum Ruhe finden. Sie sind den Aggressionen ausgesetzt, die sich durch das enge Zusammenleben, fehlende Verständigung und oftmals schlechte psychische Verfassung der Bewohner zwangsläufig entstehen. Die Jugendlichen sind nach ihrer Ankunft verunsichert, verängstigt, desorientiert. Die Zeit des Asylverfahrens bedeutet Hilflosigkeit, Abhängigkeit von Behörden und Unsicherheit. In der Erstaufnahnmeeinrichtung wird der Hilfebedarf der Jugendlichen festgestellt. Eine Studie, die 2010 in der Erstaufnahmeeinrichtung für UMF in München durchgeführt wurde, hat ergeben, dass mehr als 70% der untersuchten Jugendlichen posttraumatische Belastungsstörungen aufweisen. 
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