Kritik der Jugendanwälte an Asyl-Gipfel


Die Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs haben am Donnerstag massive Kritik an der Politik im Umgang mit Flüchtlingskindern geübt. "600 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ohne Tagesstruktur, Betreuung und Schulmöglichkeit in einem Massenquartier monatelang 'unterzubringen' ist ein kinderrechtlicher Skandal", hieß es in einer Aussendung.
Von erfüllten Quotenplätzen zu sprechen sei "zynisch", an Kasernen als mögliche Aufenthaltsorte zu denken "unwürdig". Die Kinder- und Jugendanwaltschaften fordern u.a. die Schaffung eines kinder- und jugendgerechten Erstaufnahme- und Clearingzentrums mit beschränkter Dauer zur Abklärung und Planung der weiteren Schritte im Interesse des Kindes. Die jetzige Situation sei "eine Verhöhnung der UN-Kinderrechtskonvention".
Der Asylgipfel am Dienstag hatte keine verbindliche Lösung für jene fast 600 unbegleiteten Minderjährigen festgeschrieben, die in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen gestrandet sind, obwohl sie eigentlich in für ihre Betreuung geeigneten Einrichtungen untergebracht sein sollten. Im zwischen Bund und Ländern aufgesetzten Memorandum wurde nochmals ausdrücklich der Wille festgehalten, auch für diese Gruppe nach tauglichen Unterkünften zu suchen. Das Problem ergibt sich vor allem daraus, dass die Länder selbst aussuchen können, welche Asylwerber sie bei sich in die Grundversorgung aufnehmen - und Familien und schon ältere Flüchtlinge gelten als beliebter.
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