Wohnen und Betreuen von unbegleiteten minderjährigen und heranwachsenden Flüchtlingen


Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche, die ohne die für sie verantwortlichen Erwachsenen in die Bundesrepublik kommen. Sind sie unter 16 Jahre alt, kümmert sich das nach dem Jugendhilfegesetz zuständige Stadtjugendamt um sie, bringt sie in einem Heim unter und sorgt für die Betreuung.


Für die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen männlichen Jugendlichen ab dem 16. Lebensjahr haben das Amt für Wohnen und Migration und das Stadtjugendamt gemeinsam ein Modellprojekt initiiert. Das Wohnprojekt Heßstraße ist in dieser Form einmalig in der Bundesrepublik. Vier Sozialpädagoginnen und -pädagogen des Amtes für Wohnen und Migration und des Stadtjugendamtes kümmern sich um die bis zu 14 Jugendlichen. Sie helfen und beraten zum Beispiel bei Fragen der Ausbildung, Freizeitgestaltung, Zusammenarbeit mit den Vormündern, Lebensperspektiven u.a.m..
 

Die Jugendlichen leben dort für die Dauer von durchschnittlich zwei Jahren und werden auf ein eigenständiges Leben vorbereitet. Dazu zählt z.B. derzeit ein Projekt zur hausinternen Beschulung der Jugendlichen durch individuelle Lernförderung, das von der Auerbachstiftung gefördert wird, die sich unter anderem der Unterstützung sozialer Projekte in der Jugendhilfe verschrieben hat.

Sind die Jugendlichen über 16 Jahre alt, haben keinen Bedarf mehr an Jugendhilfeleistungen und verfügen über eine Aufenthaltserlaubnis, werden sie nach Voranmeldung (PDF, 62 KB) vom Amt für Wohnen und Migration in derzeit zwei Wohnprojekten mit je 32 Plätzen in der Implerstraße (Erfahrungsbericht, PDF, 1,2 MB) und Baumkirchnerstraße oder in angemieteten Wohnungen, die im Stadtgebiet verteilt sind, untergebracht.
In den Wohnprojekten werden sie von jeweils zwei Sozialpädagoginnen und -pädagogen des Amtes für Wohnen und Migration und des Stadtjugendamtes und Pförtnern im Schichtdienst betreut. Schwerpunkte der Arbeit sind Schulabschluss, Ausbildungsplatz, Arbeitsplatz und die Wohnraumsuche.
Ein spezielles Thema dieser Personengruppe sind die traumatischen Erlebnisse von Krieg und Flucht. Wichtig ist deshalb eine sensible Unterstützung bei deren Bewältigung, die oft jahrelang dauern kann.
Auch in diesen Wohnprojekten verbringen die Jugendlichen durchschnittlich zwei Jahre und werden auf ein eigenständiges Leben vorbereitet.
In den Wohnungen leben die Jugendlichen, die schon weitestgehend selbständig sind, in Wohngemeinschaften zu zwei bis drei Personen und werden dort nachgehend von Sozialpädagogen betreut. Auch hier ist der Aufenthalt auf im Schnitt zwei Jahre angelegt. Anschließend ziehen die dann jungen Erwachsenen in eine Sozialwohnung oder eine Privatwohnung und die Betreuung durch das Amt für Wohnen und Migration wird beendet. Munchen.de
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