Stadt soll jugendliche Asylbewerber für Brandenburg aufnehmen


Cottbus. Sie sind nicht mehr Kind und noch nicht volljährig.
Knapp hundert alleinreisende jugendliche Asylbewerber werden jährlich in Brandenburg aufgenommen. Bisher wurden sie in verschiedenen Kommunen untergebracht. 2013 soll Cottbus zentraler Wohnort für die Jugendlichen werden.

Stephan Breiding, Sprecher des zuständigen Jugendministeriums in Potsdam: "Insgesamt nimmt die Zahl der Flüchtlinge zu, das betrifft jedoch nicht die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge." Im Jahr 2011 habe es insgesamt 1415 Asylanträge im Land Brandenburg gegeben, darunter waren 47 unbegleitete 16- und 17-Jährige sowie 53 unter 16-Jährige.
Jugendliche Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 18 Jahren haben einen besonderen rechtlichen Status, wenn sie nach Deutschland kommen. Da alle unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zunächst die Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt durchlaufen müssen, ermittelt das vor Ort zuständige Jugendamt des Landkreises Oder-Spree auch bei den 16- und 17-Jährigen, ob sie wegen ihrer individuellen Situation und eventuell besonderer Problemlagen einer besonderen pädagogischen Hilfe bedürfen. Wenn das der Fall ist, werden sie in einer speziellen Jugendhilfeeinrichtung in Fürstenwalde untergebracht.
16- und 17-jährige Flüchtlinge, die nach Einschätzung des Jugendamtes des Landkreises Oder-Spree (LOS) die intensive Betreuung einer Jugendhilfeeinrichtung nicht benötigen oder nicht wollen, werden bisher in vier ausgewählten Gemeinschaftsunterkünften in Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree), Cottbus, Brandenburg an der Havel und Potsdam untergebracht.
Um eine jugendgerechtere Unterbringung zu gewährleisten, haben sich die Potsdamer Ministerien darauf verständigt, die unbegleiteten 16- und 17-jährigen Flüchtlinge, die keine intensive Betreuung einer Jugendhilfeeinrichtung benötigen, künftig in einer einzigen Gemeinschaftsunterkunft in Cottbus Sachsendorf unterzubringen. Das betrifft etwa 50 Jugendliche pro Jahr. Vorab erarbeitet die Stadt einen Fragenkatalog, um die wichtigsten Probleme klären zu können. Jürgen Maresch (Linke), Vorsitzender des Sozialausschusses: "Der Personalbedarf der Stadt wird dadurch steigen. Die Jugendlichen brauchen eine besondere Betreuung durch das Jugendamt, die sonst nicht zu leisten ist."
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