Die Friedrich-Feld- Schule feiert dieses Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Seit nun fünf Jahren gibt es das Projekt „Sprache als Brücke zur Integration“. Ziel dieses Projektes ist es, Minderjährigen und unbegleiteten Flüchtlingen in Intensivsprachkursen die Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln. Die jugendlichen Flüchtlinge leben im Kinder- und Jugendheim St. Stephanus der Caritas in Gießen. Veranstaltet wird dieser Kurs von Schülern der Jahrgangsstufe 13. Diese können sich zu Beginn des Schuljahres in dieses Projekt einwählen.
Für die Schüler bedeutet die Teilnahme an dem Kurs eine große Herausforderung, denn teilweise haben die Flüchtlinge noch nie eine Schule besucht oder das Alphabet gelernt. Jeweils ein Abiturient kümmert sich um einen jugendlichen Flüchtling. Auf diese Weise konnten innerhalb der vergangenen fünf Jahre etwa 280 Jugendliche aus 25 Ländern die deutsche Sprache erlernen. Verantwortlich für dieses Angebot zeichnet Edeltraud Alavi, Deutschlehrerin und Integrationsbeauftragte der Schule. Zum fünfjährigen Jubiläum veranstaltete die Friedrich-Feld-Schule gestern eine offizielle Feierstunde in der Aula. Die Direktorin der Schule, Annette Greilich, bedankte sich bei allen Beteiligten für dieses „herausragende Projekt“ und betonte, dass an der Friedrich-Feld-Schule „nicht nur über Integration geredet, sondern Integration auch gelebt wird“.
Edeltraud Alavi, Leiterin des sogenannten Deutsch-als-Zweitsprache-Projekts, kurz DaZ, schaute in ihrer Rede auf die Anfänge zurück, in denen man im Jahr 2005 begann, Caritas-Flüchtlingen Sprachunterricht zu geben. Ab dem Jahr 2007 hatte man den Projektstatus und konnte rund 75 Teilnehmern die Grundlagen der deutschen Sprache beibringen.
Weitere Grußworte kamen von Caritas-Direktor Joachim Tschakert, Prof. Axel Schumann, Vizepräsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, und von Klaus Bonkowski, Vorsitzender des Fördervereins der Schule. Auch der hessische Integrationsminister und stellvertretende Ministerpräsident, Jörg-Uwe Hahn, würdigte in seiner Rede das Projekt als ein „Vorbild für gelebte Integration“. Zudem betonte der Liberale die Wichtigkeit der Sprache als „Grundlage für Bildung, für Arbeit, für unsere sozialen Beziehungen und für unseren Wohlstand“.
Ohnehin würden nicht nur die jugendlichen Flüchtlinge profitieren, sondern auch die Schüler der Jahrgangsstufe 13. Denn es sei ein „guter Einstieg für ehrenamtliche Arbeit“. Und es bereite Freude, sich mit Jugendlichen aus anderen Ländern und Kulturen auseinanderzusetzen. Das Projekt „Sprache als Integration“ gewann im Jahr 2009 als Landessieger den Preis „Respekt 2009“ der Bundesregierung.
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