Gewalt, Krieg und Hunger vertreiben Kinder und Jugendliche oft aus ihrer Heimat, wo sie dann ohne elterlichen oder erwachsenen Schutz an Europas Grenzen stranden.
Um ihnen eine angemessenere Behandlung zu garantieren, hat die EU-Kommission heute (Freitag) an die Mitgliedstaaten appelliert, kindgerechter und besser vernetzt zu reagieren.
EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström sagte: „Bei den Minderjährigen, die alleine an unsere Grenzen kommen, handelt es sich um die am stärksten exponierten und gefährdeten Mitglieder unserer Gesellschaft. Auch wenn es ermutigend ist, dass unser gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene die Bedingungen und den Schutz der Kinder verbessert hat, ist noch viel zu tun. Wir müssen unsere Verfahren verbessern, damit diese Kinder an den Grenzen Europas menschenwürdig aufgenommen werden. Dies setzt eine engere Zusammenarbeit und einen besseren Informationsaustausch zwischen den EU-Mitgliedstaaten voraus.“
Die Kommission stellte heute einen Zwischenbericht über die Umsetzung des Aktionsplans für unbegleitete Minderjährige (2010-2014) vor. Der Bericht enthält eine Bestandsaufnahme der Fortschritte und weist auf Schwachstellen hin, die in den nächsten zwei Jahren verstärkter Anstrengungen bedürfen.
Der Zustrom unbegleiteter Minderjähriger aus Drittländern ist kein vorübergehendes Phänomen. 2011 wurden in der EU-27 von unbegleiteten Minderjährigen 12.225 Asylanträge gestellt. Diese Zahl entspricht dem Niveau der Vorjahre und dürfte sich in den nächsten Jahren kaum verändern. Schätzungen verschiedener Mitgliedstaaten lassen vermuten, dass eine sehr viel größere Zahl unbegleiteter Minderjähriger über illegale Migrationskanäle nach Europa kommt. Nach Angaben der italienischen Behörden hielten sich zum 31. Dezember 2011 auf italienischem Hoheitsgebiet 5959 unbegleitete Minderjährige auf. Frankreich ging von rund 6000 unbegleiteten Minderjährigen auf seinem Staatsgebiet aus. In Spanien lag die Anzahl unbegleiteter Minderjähriger für den Zeitraum 2008-2011 bei insgesamt über 5500. In Belgien geht man von rund 4000 unbegleiteten Minderjährigen aus.
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