Selbst Kinder im Volksschulalter strandeten in letzter Zeit schon alleine als Flüchtling in Salzburg. Sie waren aber nur so lange allein, bis das Aufnahmeverfahren abgeschlossen war, sagt der zuständige Beamte für Migration, Erwin Eiersebner: „Kaum haben die einen positiven Abschluss - das geht da relativ schnell -, sind die Eltern am nächsten Tag da.“
Die zuständige Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) sieht die große Herausforderung bei der Betreuung dieser Jugendlichen, die von ihren Eltern ins Asylland vorausgeschickt werden: „Wie aussichtlos muss da die Lage der Eltern sein, dass sie ihre Kinder Schleppern und Menschenhändlern aussetzen?“
Widmann: Problem Österreich- und EU-weit angehen
Widmann warnt davor, in unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen nur noch „Ankerkinder“ zu sehen, die ihren Familien den Weg nach Österreich erleichtern sollen. Widmann kennt das Schicksal eines afrikanischen Buben, den seine Verwandten vor einem Rebellenüberfall retten wollten: „Die haben den in eine Holzkiste gegeben, haben Löcher hineingemacht und ihm Wasser gegeben und haben ihn in der Erde verbuddelt, damit er überlebt. Der ist da in dieser Holzkiste gewesen und hat nach einiger Zeit angefangen zu schreien. Zum Glück waren da die UN-Soldaten schon da, haben den herausgeholt, haben den gefunden - und das Dorf war niedergemetzelt.“
Das Problem der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge müsse Österreich- und EU-weit angegangen werden, fordert Widmann.
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